Inzwischen ist es fast zu einem Ritual geworden. Der Nachmittag gehört der besten Freundin und mir.Selten das wir es in der Woche schaffen uns zu sehen. Wir sitzen irgendwo, trinken Kaffee, erzählen, holen nach was wir die Woche über nicht durchhecheln konnten. Über Gott und die Welt, die Männer, die Menschen um uns herum, das Krankenhaus und all das was gerade Thema ist. Die eine sieht der anderen an wie es ihr geht, merkt nach drei Sätzen spätestens wie es um das Seelenleben gerade bestellt ist. Wir lachen, sind ernst, beschimpfen uns und all das ist mit den Jahren so vertraut geworden, das ich es niemals missen möchte.
Avalon71 - 20. Jul, 20:42
Jetzt fühle ich nur noch bleiernde Müdigkeit und die Gewissheit die nächsten Tage kein Krankenhaus mehr sehen zu müssen. Ausschlafen. Zeit haben. Keinen Druck. Weniger Gedanken. Genießen.
Avalon71 - 19. Jul, 21:22
Ich bin genervt ohne Ende und froh und dankbar wenn morgen das Wochenende beginnt. Manchmal frage ich mich ob es noch normale Menschen auf dieser Welt gibt. Sollte sie es geben dann landen sie definitiv nicht dort wo ich arbeite. Ich habe es so satt, ich kann dieses ganze Pack nicht mehr sehen. Diese ganzen Asozialen, die meinen, jede Krankenschwester ist ihr deluxe Fußabtreter, die nie Benehmen gelernt haben und die ihre Dummheit und Selbstgefälligkeit als Selbstverständnis leben. Ich könnte heulen vor Wut und Ohnmacht.
Avalon71 - 18. Jul, 16:05
In Ermangelung von Söhnen hat mein Vater seinen Töchtern das ein oder andere zum Thema Handwerken beigebracht und diesem ganzen Männerkram wichtigen Dingen, die Frau so braucht um durchs Leben zu kommen. Heute, bin ich mir sicher, hat er sich im Grabe rumgedreht, als er gesehen hat was seine Älteste so treibt.
Frau Avalon liebt Altbauwohnungen, ihre ganz besonders. Sie hasst sie, wenn, wie heute, bestimmte Problemzonen Ärger machen. Die größte Problemzone ist die Schlafzimmeraussenwand. Auf Dauer hat da noch nichts dran gehalten. Der letzte Mann in ihrem Leben hatte die letzte Konstruktion ( Drahtseil ) für den Vorhang eigentlich sehr schön angebracht. Bis heute... als Notlösung hängt er jetzt ganz wunderbar mit Nägeln in die Wand geklopft da. Es sieht ganz furchtbar aus aber so haben die Nachbarn von gegenüber nicht mehr den Exklusivblick auf Frau Avalons Bett.
Also lautet die Wochenaufgabe in den nächsten Tagen, Baumärkte und Möbelhäuser abklappern um das Schienensystem zu finden das ihr vorschwebt. DIe Wochenendaufgabe wird sein, das ganze bei einer Raumhöhe von 3,40 m unter die Decke zu bekommen. Helau...
Avalon71 - 16. Jul, 16:57
Du fehlst mir. Es war meine Entscheidung, meine Vernunftsentscheidung, und doch vermisse ich dich. Diese schwachen Momente, wo du einfach da sein sollst, Momente wie gestern Nacht. Ich saß im Dunklem der Küche, habe geraucht, nachgedacht und mir doch nur gewünscht du bist da. Hälst mich, schweigst mit mir, streichelst meine Schmerzen weg. Augenblicke von Schwäche, die über mich herfallen mit voller Wucht. Wo das Sehnen größer ist als alles andere.
Avalon71 - 15. Jul, 10:33
Manchmal gerate ich in Situationen, wo ich einfach nicht anders kann. Da merke ich sehr schnell, das es in mir anfängt zu brodeln, ich meine Meinung loswerden muss, sonst ersticke ich daran. Auch wenn mir bewusst ist, das spätens nach Ende meines Statements das Schuldschild auf meiner Stirn in den grellsten Neonfarben blinken wird. Zweimal ist das diese Woche passiert und auch wie jedesmal weiß ich, das mein Gewissen mich anschliessend plagt. Hättest du besser nichts gesagt? Hättest du es besser formulieren können? Hättest du es anders machen können? Hättest du dies und hättest du das... die Fragen sind die selben und die Antwort auch. Das Gewissen muss es aushalten und wird es auch weiterhin. Meinungen, meine Meinung darf auch mal unbequem sein. Und besser als ersticken ist es allemal.
Avalon71 - 13. Jul, 22:24
Es ist fast dunkel, als ich im strömenden Regen nach Hause fahre. Die Lichter der anderen Autos blenden, mir ist kalt und ich bin ungeduldig, will nur noch heim. Zu spät um noch irgendetwas zu machen. Die Anspannung der Arbeit noch nicht hinter sich gelassen, gleichzeitig müde und aufgedreht. Oft ein Gefühl des Verlorenseins, die Frage "was nun?" Duschen oder baden und meisstens dann ins Bett ohne besonders ruhig geworden zu sein. Ein Buch das mich ablenkt, vermischt mit den Gedanken des Tages. Nicht schlafen wollen, noch Zeit haben, egal wie spät es ist, egal nur nicht den Tag nach der Arbeit gleich enden lassen.
Avalon71 - 10. Jul, 22:26
Bestimmte Dinge schiebe ich immer vor mir her. Eins dieser Dinge ist diese Schublade
es wird dann zum Gewaltakt alles zu ordnen
und wie jedes Jahr schwöre ich mir immer alles gleich abzuheften

Avalon71 - 9. Jul, 15:59