Freitag, 6. Juli 2007

Ganz großes Kino

Mein besonderer Dank gilt heute den Dumpfbacken, die Nachts ein Krankenhaus aufsuchen, sich zielsicher an der Notaufnahme vorbeischleichen, mehrere Stockwerke erklimmen um dann um drei Minuten vor vier sich auf einen Stationsflur stellen und laut HALLO rufen. Schwester Avalon war kurz vorm Herzinfarkt, hatte eine Adrenalinausschüttung wie lange nicht mehr und war dann nur noch sauer. Die alte Dame die neben dem Büro jede Nacht schläft weil sie Angstzustände und böse Halluzinationen hat und panisch wird wenn sie mich nicht sehen oder hören kann und bis dato seelig schlummerte war wach. Und anschliessend wieder völlig durcheinander und aufgeregt. Da stehen da drei Gestalten und schreien etwas von einem Notfall. Der sah dann so aus dann ein Patschehändchen blutete. Weder hat was gespritzt noch getropft, einfach nur etwas Blut. Nochmals vielen Dank.

Mittwoch, 4. Juli 2007

Schatten der Vergangenheit

Ich höre eine Stimme, brauche einen Moment um sie einzuordnen. Nachdem in den letzten Tagen ab und zu eine mail von ihm kam, ist er am Telefon. Ich bin überrascht, irritiert, freue mich. Er hört sich gut an, scherzt, erzählt. Gradlinig wie immer erzählt er von seinem Leben, Job, Kinder, Freundin, Eltern. Und du Hase, sagt er, machst wieder Blödsinn? Ich erzähle vom Jetzt, von dem was mich bewegt und wie schwer ich es mir selber oft mache.
Wir lachen, scherzen und es fühlt sich nicht fremd an, nicht so, als hätten wir uns ewig nicht gehört. Erst als wir uns verabschieden werden die Worte schwer. Keiner von uns beiden weiß so recht was er sagen soll. Bis irgendwann mal wieder?
Ich bin am Lächeln als ein paar Minuten später eine mail von ihm kommt und merke wie anziehend und interessant er mich immer noch findet. Keine Zukunft, nichts was sich nochmal anbahnen könnte. Es schmeichelt der Seele und dem Ego.

Dienstag, 3. Juli 2007

Konsum

Die Tage war ich mal wieder ziemlich enttäuscht. Ein Blick auf den Kontoauszug und wieder war nichts über. Ich schaue inzwischen so sehr, überlege wo ich noch etwas sparen kann und doch bleibt nichts über. Es geht nicht um die großen Dinge die für mich Luxus bedeuten, mein Lieblingskaffee, Bücher die ich kaufen kann, die kleinen Dinge die den Alltag versüssen. Für eine Frau besitze ich wenig und nicht teure Kleidung, Essen gehen ist selten geworden aber auf alles kann und will ich nicht verzichten. Ich schaue viel mehr als früher auf Preise, achte auf mein Konsumverhalten und doch bleibt nichts über. Dinge die auf meiner Wunschliste stehen, wenn es um materiellen Luxus geht, sind nicht aussergewöhnlich. Eine neue Matratze, eine Küchenspüle mit Arbeitsplatte, Vorhänge fürs Schlafzimmer. Und doch verschiebe ich sie Monat für Monat. Das Geld ist alle, es zerinnt mir zwischen den Fingern und langsam gehen mir die Ideen aus was ich noch tun kann.

Sonntag, 1. Juli 2007

...

Glasperlenspiel


Zwei Glasmurmeln
aus dem Kinderspiel
in einem Weinglas
-ganz zart und dünn-
so schön verziert und
so zerbrechlich.

Das sind wir,
das ist unsere Gemeinschaft,
aus der wir trinken
den süßen und den bitteren Wein.

aus: Trotz alledem von Kristiane Allert-Wybranietz

Donnerstag, 28. Juni 2007

Ich lerne es noch

Sie laufen mir immer wieder über den Weg. Frauen, die schon mit einem Heiligenschein auf die Welt gekommen sind. Sie zeichnen sich durch so vieles aus, Zu gut für diese Welt. Perfekt und mit leiser säuselnder Stimme lassen sie dich wissen wie unzulänglich du selber bist. SIe haben immer einen Doppelnamen, treten vorwiegend in ökologisch wertvoller Kleidung auf und ihr Heiligenschein scheint von von weitem. Irgendwann werde ich es lernen meinen Mund zu halten, nicht versuchen zu diskutieren und meine Nerven zu schonen.

Mittwoch, 27. Juni 2007

immer weiter

Nach ein paar Sätzen wusste ich, das ich auf der Prioritätenliste auf einmal ganz weit nach unten gerutscht bin. Es macht traurig obwohl ich weiß das es keine Absicht ist sondern das Leben und das es nicht immer gerecht ist. Ich packe die Vorfreude wieder ein, der Vorsatz sie demnächst besser erst gar nicht auszupacken, atme tief durch und mache weiter.

Dienstag, 26. Juni 2007

es ist alles gut wie es ist

Eben habe ich ein wenig in älteren mails gestöbert, habe Bilder angeschaut, Sachen gelesen und mich erinnert. Das www ist mit ins Leben reingerutscht und hier und da hat es Spuren hinterlassen. Ein komisches Gefühl mails zu lesen die Jahre alt sind, sich an bestimmte Situationen zu erinnern, Bilder zu sehen, denen man das Alter ansieht. Mit einem Lächeln im Gesicht mich erinnert, geschmunzelt und mit einem schönen Gefühl gelesen.

Sonntag, 24. Juni 2007

Kompetenz

Etwas gewundert hatte es mich schon, das mich keiner lieb hat und anrief am Wochenende. Das das Telefon tot ist, habe ich erst gemerkt, nachdem heute morgen eine sims kam und die beste Freundin den Verdacht hegte, ich hätte ausserhäusig genächtigt und ihr etwas verschwiegen, weil ich ja nicht erreichbar war. Da ich ja vor kurzem Erfahrungen gesammelt habe mit hotlines, war es auch gar nicht schlimm 20 Minuten zu warten bis man sich um mich kümmerte bei der Störungsstelle. Die Leitung wurde geprüft, Leitung tot, oh Wunder... Noch grösseres Wunder, Freitag wurde hier im Haus der Anschluss meiner Nachbarin repariert, dabei ist es wohl passiert. Ich stelle mir das etwas so vor, wie wenn ich um das Leben eines Patienten zu retten einen anderen dafür umbringe.Schön wenn Menschen etwas von ihrem Job verstehen...

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