Feiertag, frei, entweder habe ich auf dem Balkon gesessen oder geschlafen. Ein Tag der mich wieder staunen lässt, was wenig Schlaf und viel Arbeit für Konsequenzen haben können, lässt man sie zu. Man macht weiter und weiter, der Körper macht und macht, der Wille bezwingt so vieles. Lässt man es zu sich fallen zu lassen, kriecht die Müdigkeit hoch, alles tut weh und genau dann spürt man erst, was man sich so oft antut.
Avalon71 - 7. Jun, 17:48
Ohnmacht
die Gedanken nicht in die richtigen Worte fassen können
Hilflosigkeit der Seele
Abstand und Nähe so nah beieinander
es trifft
Unverständnis
ein falscher Moment
ein falscher Satz
ein Taumeln
Vorwürfe
verschiedene Sichtweisen
Betroffenheit
und ein ganz mieses Gefühl im Bauch
Avalon71 - 5. Jun, 18:21
wenn man, wie Frau Avalon faul ist, drei lange Wochen nicht läuft und dann das normale Pensum abläuft, fühlt man sich wie kurz vorm ohnmächtig werden. 25 Minuten, die gefühlt mindestens dreimal so lang waren, Waden die aufgeheizt waren, der Puls der lange brauchte um runter zu gehen. Frau A. die merkte das ihre Pulsuhr eine Obergrenze eingestellt hat. Zusammengefasst alles nicht so prickelnd, aber genau jetzt das Schwebegefühl was getan zu haben, die netten Hormone, die sich ausbreiten und der feste Vorsatz wieder regelmässig zu laufen.
Avalon71 - 3. Jun, 15:35
Tausende Kliometer weit weg. Manchmal frage ich mich, wie es ihm geht. Ob alles in Ordnung ist, er gesund ist, wie es seiner Seele geht. Es gab eine Zeit, da habe ich bereut, mein Verhalten, seines. Er wollte frei sein, er wollte weder mich noch meine Gefühle. Ich konnte es nur schwer akzeptieren, das anderes wichtiger war, anderes seine Zeit hatte. Heute muss ich teilweise ganz in mich hineinhören um mich an seine Stimme zu erinnern, eine Stimme die in so vielen Nächten da war. Dann höre ich sein rauchiges Lachen, den neckenden Unterton, das Weiche in ihr und wie sie dunkel wurde wenn er müde war. Stimmen in der Nacht sind intensiver, sie lassen besser hinhören, sind leiser. Irgendwo im Niemandsland wird seine Stimme jetzt sein, zu weit weg um sie zu hören, zu weit weg um mich von ihr nochmal verzaubern zu lassen.
Avalon71 - 2. Jun, 22:15
Nachdem ich mir überlegt hatte, was ich nun tun soll in punkto Auto, war alles ganz einfach. Wenn er halt nicht zahlt, dann kann ich es nicht ändern, war wieder zu leichtgläubig und wünsch ihm die Beulenpest an seine Eier. Mit diesem Vorsatz, und nicht mehr aufgeregt ,war dann alles gut. Er rief an, sagte das er es seiner Versicherung meldet, kein rumgezicke, keine Diskussionen.
Es ist schon komisch, immer wenn mit irgendeinem Problem die Entscheidung bei mir gefallen ist, ich genau weiß was ich will, wie ich mich verhalte, lösen sich die Probleme und werden klein. Wie eine sich selbst erfüllende Prophezeiung, die allein vom Kopf und dem Willen entschieden wird. Wenn ich sicher genug bin, das ausstrahle und man und ich es spürt, wird alles gut.
Avalon71 - 31. Mai, 19:13
ich könnte heulen, bin gleichzeitg wütend und sauer. Gestern habe ich besagten Rentner angerufen und gesagt das ich in der Werkstatt gerne nachschauen lassen möchte ob am Auto noch mehr kaputt ist. Nachdem er gestern sagte, alles kein Problem, entweder zahle ich das oder meine Versicherung, hörte sich das heute schon ganz anders an. Nachdem der Schaden doch größer ist als erwartet, wir sprechen von 600 - 1000 Euronen, wollte er meine Versicherungsdaten, ich hätte ja nicht genug Abstand gehalten etc. Aber streiten wollte er sich nicht mit mir wegen so eine Lapalie. Naja, soviel Geld ist für mich keine Lapalie mehr und ICH bin nicht daran Schuld. Mir wäre lieber ich hätte ein Auto das schadensfrei ist und ich meine Zeit nicht mit Werkstatt und den ganzen Telefonaten verbringen müsste. Ich bin jetzt ganz unentschlossen was ich tun soll. Er wird heute Abend nochmal anrufen. Meine Versicherung sagt aber definitiv sie haben damit nichts zu tun. Wo sie auch Recht haben. Die Frage ist, was sind meine Möglichkeiten. Ich hatte das Gefühl er will mir eine Teilschuld geben und mich an den Kosten beteiligen. Und Nachweisen das es anders war kann ich nicht. Platzen könnte ich, so sauer bin ich, ziehen wir das kleine Weibchen halt über den Tisch...
Avalon71 - 30. Mai, 17:02
die Tage vergehen, mit schlafen, lesen, nichtstun, reden, wenig Verpflichtungen. Egal ob es draussen grau in grau ist, egal das es Dinge gibt, die ich tun sollte, alles egal. Kräfte sammeln, Schlaf nachholen, Müssiggang geniessen und die Zeit vergehen lassen. Ein Glas Wein neben mir, endlich angekommen.
Avalon71 - 29. Mai, 20:19
Diese Woche war ich abends auf einer Verkaufsparty. Das erste Mal in meinem Leben, noch nicht mal Tupper habe ich jemals besucht. Eine Kollegin fragte, ob ich nicht Lust hätte, Schmuck, SIlberschmuck, den magst du doch auch. Also war ich da und merkte schon nach einer Viertelstunde, das das nicht meine Welt ist. Ich neige nicht dazu, mich zwei Stunden über solche Dinge auszulassen, mir sie anzuschauen und darüber zu diskutieren. Gelangweilt habe ich mich gar sehr. Dazu kam noch das ich niemanden ausser meiner Kollegin kannte und auch nicht das Bedürfniss hatte näher kennenzulernen. Wenn es nicht um die Verkaufsobjekte ging, dann um Ehemänner oder Kinder. Ich fühlte mich deplaziert und habe wieder mal gemerkt, das solche Sachen nicht meine Welt sind. Zwischendrin kam dann das Gefühl hoch des Andersseins. Lange habe ich gebraucht um zu akzeptieren, das ich anders ticke, vieles was die meissten toll finden, mich noch lange nicht begeistert. Mein ganzes Leben begleiten mich solche Situationen, Situationen wo ich spüre, du gehörst da nicht hin. Vor langer Zeit wollte ich das immer, sein wie andere, geniessen können was mich eigentlich zu Tode langweilt, mir dermaßen unwichtig ist. Einfach sein wie jeder. Ich kann es nicht, bin das nicht. Am Ende dieses Abens die einzige sein die nichts wollte, mit hocherhobenem Kopf dasitzen, Blicke spüren, direkte und heimliche, und ihn trotzdem oben lassen.
Avalon71 - 26. Mai, 23:12