Da steht sie heute mit ihrem kleinen blauen Auto an einer Ampel. EIn dezenter Berg, vor ihr ein silbernes Protzauto. Dann fängt besagtes Protzauto an zu rollen, kommt dem kleinen Blauen immer näher. Frau Avalon hupt und hupt, aber der Renter vor ihr hatte wahrscheinlich sein Hörgerät nicht drin. Und dann wars passiert. Auf den Blauen drauf :-(((((( Jetzt hat sie ein Nummerschild was von der Anhängekupplung des Protzautos völlig kaputt ist. Ob man so damit fahren kann weiss sie nicht. Der Rentner erwähnte mehrmals das an seinem Auto ja nichts ist, als wenn Frau Avalon Schuld wäre. Wie verhält man sich in so einer Situation? Zeugen gibts nicht und der kann jetzt sonstwas behaupten. Wenn sie ein neues Nummernschild braucht, kostet sie das mindestens zwei Stunden auf der Zulassungsstelle und dann muss sie auvh noch jemanden finden der es tauscht weil sie nicht weiss wie das geht. Frau Avalon ist sauer, sehr sehr sauer,
Avalon71 - 25. Mai, 17:13
auf dem Balkon frühstücken
Nachmittags schlafen
nicht mehr so nervös zu sein
langsam runterzukommen
einen Sonnenbrand zu haben
Zeit zu haben zum lesen aber gar nicht dazu kommen
merken, das ich beginne mich zu entspannen
die Zeit fliegen zu sehen
Angst davor zu haben, das es viel zu schnell vorbeigeht
Avalon71 - 24. Mai, 19:01
bis Nachmittags im Nachtgewand rumzulaufen
keine Pläne zu machen
durch Sommerregen laufen
im Strassencafe sitzen und Leute schauen
keinen Druck zu spüren
niemanden verantwortlich zu sein
durch die Stadt schlendern
in Ruhe durch die Buchhandlung gehen und schauen
shoppen gehen ohne was zu kaufen
Freiheit spüren
keine Kranken sehen zu müssen
durchatmen zu können
Avalon71 - 22. Mai, 17:01
Der Körper will nach dem Nachtdienst nicht schlafen. Das will er sehr oft nicht, die innere Uhr tickt noch anders und in den vielen Jahren habe ich noch nichts gefunden um ihn zu überlisten. Wenn zweimal irgendetwas ganz gut klappt, kann ich sicher sein das es beim dritten Mal nicht mehr so ist. Mit der Zeit habe ich alles ausprobiert, wachhalten, ausgehen, früh hinlegen, Schlaftabletten, Schafe zählen, lesen, Hörbücher und was es so alles gibt. Funktionieren tut nichts richtig. Ich merke dann nur, wie mein Körper ein Eigenleben hat, das der Geist nicht bezwingen kann. Und je mehr ich mich aufrege, je verzweifelter ich bin, desto weniger will der Schlaf kommen. Wieviele dieser Nächte es schon gab, kann ich nicht mehr zählen. Schlimm sind dann auch nicht die Nächte, sondern die darauffolgenden Tage. Dieses dumpfe Gefühl völliger Übermüdung, Unausgeglichenheit, Unkonzentriertheit. Morgens sich zwingen müssen aufzustehen, was nicht immer klappt, und spätestens dann das am Abend wieder zu bereuen. Ins Bett zu gehen und Angst zu haben nicht schlafen zu können ist eins der miesesten Gefühle in meinem Leben. Das Ganze ist wie eine Spirale, je grösser die Angst, desto weniger geht natürlich. Eine sich selbst erfüllende Prophezeiung mit grosser Kraft...
Avalon71 - 21. Mai, 00:08
nicht mehr lange, noch eine Nacht, wenige Stunden, dann endlich Urlaub.
Avalon71 - 18. Mai, 18:13
Seit Wochen habe ich mich schlecht gefühlt, ohne das etwas Besonderes passiert ist. Ich hatte kein Gefühl für irgendwas, habe nur gemerkt das ich mich zurückziehe, das irgendwas ganz gewaltig schief läuft. Ohne den Hauch einer Ahnung was eigentlich los ist.. Zwischendurch immer mal wieder Tage wo es besser war und dann die Hoffnung das diese Phase vorbei ist. Natürlich hat das nicht funktioniert. Man muss sehen und begreifen, die Wurzeln finden. Gestern war ein Tag wo meine Gefühle eskaliert sind, wo Dinge hochgekommen sind die ich nicht sehen wollte, sie an der Oberfläche schwammen. Ich mir Gefühle eingestanden habe, die ich nicht haben wollte, die an mir genagt haben und diese Traurigkeit hervorgerufen haben. Sich Sachen einzugestehen ist nicht einfach, sich einzugestehen das man etwas in sich trägt was man nicht haben will, allzu menschliches, aber die unschönen Seiten seiner Selbst. Gestern Abend beim ins Bett gehen habe ich mir gewünscht, das dieses Tief jetzt ein Ende hat, ich genug begriffen habe um es zu verändern. Ich mich nicht mehr so verschliesse und Dínge akzeptieren die sowieso nicht in meiner Hand liegen.
Avalon71 - 15. Mai, 10:23
heute Morgen beim pflanzen war es noch ganz still
ich wünsch mir, das die Clematis sich wohl fühlt und sich ausbreitet
und das alles weiter wächst und gedeiht
Avalon71 - 13. Mai, 09:26
Ich war unterwegs, einkaufen, dies und das erledigen. Morgens um elf dann stand ich im Stau, nichts ging mehr. Eine Kundgebung der Metaller die für 6 Prozent mehr Lohn kämpften. Mein Blick nach rechts genau auf die Tafel dieser Stadt, davor vorwiegend alte Menschen die auf die Öffnung warteten. Eine Frau die sich die Nase an der Scheibe platt drückte. Bei mir im Auto ein Einkauf von fast 70 Euro. Eine völlig schizophrene Situation, irgendwo vor mir die deutschen Autobauer, die ihren Hals nicht voll genug bekommen. Ein Auto ist in diesem Land mehr wert als fast alles, traurig aber wahr. Nah bei mir Menschen die nicht wissen wie sie satt werden können und auf Hilfe angwiesen sind. Und auf dem Nebensitz soviel nur für mich allein. Wo ich immer noch genug wegschmeisse, mit schlechtem Gewissen und dem Wissen das, auch wenn ich jammere, zu den Priveligierten in diesem Land gehöre.
Wie lange wird es in diesem Land noch dauern bis die Schere komplett auseinenader gedrifftet ist? Wie lange wird es noch dauern, das die Menschen begreifen das alles aus dem Ruder läuft und das Wort Gerechtigkeit nur noch ein Wort von vielen ist?
Avalon71 - 9. Mai, 17:44