Heute ist ein Tag wo es mir fehlt oder besser, jemand mir fehlt, dem ich erzählen kann. Erzählen von den ganzen Kleinigkeiten des Tages. Selten etwas aufregendes, meisst der langweilige Alltagskram. All das was über den Tag passiert. Abends die Frage "hey wie war dein Tag?" Das vermisse ich, einfach drauf los plappern, mich aufregen dürfen, schöne Situationen, Gefühle die man hat oder das gar nichts passiert ist. Jemand ist da, den es interessiert was du loswerden möchtest, jemand der zuhört, der den ich im Gegenzug frage "und was war bei dir?" Mich mitfreuen kann, trösten oder lachen. Machmal reicht einfach eine Umarmung, dann sind Worte noch zuviel und alles ist gut.
Heute würde ich erzählen, wie nett die bei der Rentenversicherung waren, wie das Frühstück mit einer Freundin war und wie mich da ein Mann anquatschte, fast 20 Jahre nicht gesehen und nicht vermisst, wir uns wiedererkannten und ausser ein paar Falten mehr wir noch die selben sind. Alltag um von ihm zu erzählen.
Und wie war dein Tag?
Avalon71 - 5. Feb, 14:39
Im Dinge aufschieben bin ich ziemlich gut. Nur irgendwann muß Frau sich dann mit Sachen auseinandersetzen auf die sie so gar keine Lust hat. Nachdem nun die erste Mahnung der Rentenversicherung kam fühlte ich mich doch etwas unter Druck gesetzt. Diverse Fragebögen mit den seltsamsten Fragen. Wie : waren sie vor 1957 in der Rheinschiffahrt beschäftigt, waren sie mal Mitarbeiter der Stasi, bekommen sie eine Zusatzrente von Zeiss in Jena, bekamen sie vor 1975 Schlechtwettergeld... Frau Avalon kommt sich nur ein bisschen verarscht vor und versteht das auch nicht. Aber wahrscheinlich muss sie das auch nicht. Schliesslich trägt das zur Arbeitsplatzsicherung anderer Menschen bei und wenn die Freude an solchen Fragen haben... bitte... Und dann ist da noch dieser ungeklärte Zeitraum , wo ich meine Zeit damit vertrödele Anrufe zu tätigen, Bescheinigungen brauche für besagten Zeitraum, wo eigentlich doch klar ist, das das Geld in 30 Jahren alle sein wird und das Thema Armut im Alter einen noch höhere Brisanz haben wird als heute schon.
Avalon71 - 28. Jan, 10:12
Bei vielen Sachen ist es mir egal wo ich sie kaufe. Nicht egal ist es mir wo ich meine Bücher kaufe und meine Wäsche. Da sind mir die kleinen und feinen Geschäfte lieber, dort wo ich Beratung und Service erwarte und in der Regel auch bekomme. Aber wie bei allen Regeln gibt es die, die die Ausnahme bestätigen. Heute so geschehen....
Eine Freundin erzählte mir letzte Woche von einem Wäscheladen in der Innenstadt. Das das was für mich wäre, die Preise deutlich kleiner als ich sonst für Wäsche ausgebe und nette Sachen. Im besagten Laden eine Verkäuferin, der ich erzählte was ich trage, Größe etc. Sie deutete auf eine Wand " hier haben wir weiß, creme, braun,blau, apricot oder wenn sie schwarz bevorzugen dann diese Reihe. Daraus drückte mir sie auch einen in die Hand. Braun hatte ich keine Lust drauf, blau ist nicht meine Farbe, apricot geht auf gar keinen Fall! weiß eventuell, creme naja... Ich schaute dann zwischen den schwarzen und sie erklärte mir, das sie mir doch einen gegeben hat. Dummerweise war er die falsche Größe und sie drückte mir das selbe Teil in weiß in die Hand zum anprobieren. Ist ja genauso...Dann fragte sie nach BHs ohne Nähten, ohne Spitze, die ich nicht wollte und das deutlich sagte. Sie schleppte trotzdem welche an und ich sagte wieder nein. Anschliessend hat sie noch welche angepriesen, die gefüttert waren. Geht auch auf gar keinen Fall, was ich wieder erwähnte. Sie erzählte trotzdem eine Abhandlung und wie toll die wären. Vier Teile hatte ich dann zur Anprobe und alles war nicht wirklich das Richtige und saß nicht so wie es soll. Bei einem BH stand sie dann neben mir und ich sagte was nicht stimmt. " das müssen sie auch sagen, das sie keine Halbschalen wollen" und rauschte aus der Kabine. Meine Wenigkeit sieht auf Bügeln hängend da keine Unterschiede aber muß ich wohl... Ich habe mich dann wieder angezogen und versucht zu erklären wie ein BH sitzen muß. Nämlich so, das Frau ihn nicht spürt, das Decollte so und so und das er so und so sitzen muß. Jede gute Wäscheverkäuferin weiß das. Es ist nicht schlimm, das die Wäsche in diesem Laden nicht zu mir oder meiner Brust passte, aber ich hasse es abgrundtief, wenn man versucht mir Sachen aufzuschwätzen nur um ein Geschäft zu machen.
Avalon71 - 21. Jan, 14:08
Draussen ging wie Welt unter. Ähnlich wie heute Nacht. Sturm, Regen, Dunkelheit. Die Vorhänge flatterten bei gekipptem Fenster und der Regen trommelte an die Scheiben. Ein Vormittag der nicht hell wurde. Ich war müde, zu wenig Schlaf, zu viele Gedanken. Der Körper hinter mir, der mich wärmte, nicht losließ. Eine Wärme unter der Decke wie schon lange nicht mehr. Seine Hand, die meine Brust hielt, sein Atem in meinem Nacken. Müdigkeit, Lethargie und das Gefühl von Geborgenheit. Tief in mir eine Unruhe die nicht weichen wollte. Eine Ahnung was später passieren würde? Eine unbewußte, nicht zu greifende Angst ? Ich weiß es bis heute nicht. Die Bilder sind noch in meinem Kopf, die Gefühle, die diesen Vormittag prägten, die widerstrebenden Gefühle und meine Unsicherheit.
Ob ich Fehler gemacht habe, ich weiß es nicht. Ob ich bereue, nein. Ob ich hätte etwas ändern können, nein. Ein paar Dinge hätte ich anders gemacht, nichts bedeutsames, nichts aufregendes. Kleinigkeiten, wie seine Hand nehmen, als wir am Abend den Berg hochgingen. Seine Hände, die er im Mantel vergraben hatte, abweisend, allein mit sich selbst, und vielleicht in dem Moment bereits nicht mehr da war.
Avalon71 - 20. Jan, 18:12
Was übrig ist, ist das verletzt worden sein aus einer Ecke wo ich es nicht erwartet habe
Was übrig ist, ist die Naivität die Macht von Sex unterschätzt zu haben
Was übrig ist, ist die Erkenntniss zu viel zu verlangen
Was übrig ist, ist das man mir nicht mehr in die Augen schauen kann
Was übrig ist, ist mal wieder eine Erfahrung gemacht zu haben
Was übrig ist, ist Betroffenheit über Egoismus
Was übrig ist, wird irgendwann eine Erinnerung sein
Was übrig ist, sind geleckte Wunden
Was übrig ist, nennt sich one night stand
Avalon71 - 15. Jan, 18:55
jetzt und hier, ich mag im Moment nicht mehr. Vielleicht irgendwann mal wieder, mit Lust, mit Engagement, mit mehr Freude. Vielleicht auch irgendwo mal wieder, etwas Neues und Anderes.
Danke an die Menschen, die gerne vorbei geschaut haben, gelesen und/oder kommentiert. Eine schöne Adventszeit und ein glückliches Jahr 2008.
Irgendwie, irgendwo, irgendwann...
Avalon71 - 2. Dez, 14:27
durchatmen, tief Luft holen Avalon, und dann ab mit dem Kopf durch die Wand die dich so sehr einsperrt....
eine sims auf meinem Handtelefon, Lichtjahre entfernt, nie konnte ich sie löschen. Ein Teil meines Lebens der längst vergangen, aber Worte die immer noch berühren. Manchmal sind es Wände, manchmal Mauern die einen einsperren. Eine dünne Wand oder die chin. Mauer, eigentlich ist es gleich, sie lassen dich erstarren und sie erdrücken dich wenn du keinen Weg über oder durch sie hindurch findest.
Und was ist wenn du diese Mauer nicht selbst gezogen hast, jemand anders errichtet sie, du fühlst sie nur wachsen, jeden Tag ein Stückchen mehr. In deinem Bauch stapeln sich die Backsteine, Stein um Stein, immer höher und immer breiter und du kannst nichts tun. Du bist zu klein um über sie hinwegzuschauen, nicht stark genug um sie einzureissen. Du fragst dich warum die Mauer errichtet wurde. Warum der Bauplatz ausgerechnet in deinem Bauch vermessen wurde und inwieweit du selbst dazu beigetragen hast.
Avalon71 - 30. Nov, 17:46
GEFÜHLE
kann man nicht mikroverfilmen,
nicht computerspeichern,
auch nicht auf Konten verbuchen
und ebensowenig mit ihnen
an der Börse spekulieren
- und angeblich "passen" sie
auch nicht mehr
in unsere Gesellschaft.
Darf ich ganz vertraulich
fragen:
Was machst du mit deinen?
aus : Wenns doch nur so einfach wär von K. Allert-Wybranietz
Avalon71 - 29. Nov, 16:29