Sie gehören zu mir. Es gibt sie immer mal wieder.Nächte voller Gedanken, die mich nicht zur Ruhe kommen lassen, Nächte wo der Schlaf einfach nicht kommen will. Ich liege im Bett, kann es teilweise nicht aushalten und doch nicht ändern. Erinnerungen an schlaflose Nächte, Liebesbriefe schreibend morgens um halb fünf, die Nacht durchspielen am PC, Nächte in denen ich neben einem Mann lag und nicht schlafen konnte, seinem Atem lauschte und meinen Gedanken nach hing. Vollmondnächte, die mich ganz nervös machen, wo Frau Avalon durch die Wohnung tigert und keine Ruhe findet.
Letzte Nacht war eine diese Nächte, um eins bin ich wieder aufgestanden, nach zwei Stunden im Bett, die Ruhe wollte nicht kommen, mein Kopf wummerte und keine einzige Aspirin daheim. Ich saß lange vorm PC, lenkte mich ab und irgendwann war die Müdigkeit größer als der Schmerz.
Avalon71 - 14. Dez, 13:13
frage ich mich, warum man sich das antut. Nach einem Nachmittag in einer überfüllten Innenstadt. Gehetzte Menschen auf der Suche nach Weihnachtsgeschenken, Weihnachtslieder überall, der Duft von Essen jeder Art, lange Schlangen an den Kassen. Vor und hinter den Ladentheken sind sie genervt. Konsummüll überall. Hauptsache es liegt genug unterm Tannenbaum, egal was, denn schliesslich ist Weihnachten. Und an der Größe und der Menge der Geschenke kann man erkennen wie gut oder schlecht ein Weihnachten war.
Von Jahr zu Jahr fält es mir schwerer das anzuschauen, ich mag mich nicht mehr beteiligen an diesem Konsumrausch, das was ich schenke soll von Herzen kommen und kein Zwang sein. Ich wünsche mir den Tag, wo andere DInge wichtiger sind, wo Geschenke anders ausfallen und ein Geschenk wieder ein Geschenk ist.
Avalon71 - 13. Dez, 19:49
Nachdem ich beschlossen hatte mal wieder etwas anderes als Socken zu stricken, war ich heute im Wolladen. Zwei Sachen hatte ich ausgesucht die mr gefallen haben. Bei der ersten Orginalwolle stiess ich bereits an meine Schmerzgrenze. 5,25 € für 25g Wolle, Respekt... Die andere Wolle hatten sie nicht. Später bei der anschliessenden Suche im www wußte ich auch warum. In der Wolle war ein Kaschmiranteil und da betrug der Preis für 25g, 14 €. Wahnsinn, die spinnen die Römer.
Jedenfalls weiß ich jetzt was ich mache wenn ich alt und grau bin. Die Rente wird alle sein, eine Wohnung in der Stadt werde ich mir nicht mehr leisten können, also ziehe ich wieder aufs Land. Das Haus das mein Urgroßvater Ende des 19. Jahrhunderts gekauft hat, wird, wenn nicht Hartz4 dazwischen kommt und es inzwischen dem Staat gehört, von mir geerbt und ich kann Schafe züchten.Nach weiterer Recherche im www habe ich gelernt das es keine Kaschmirschafe gibt, dafür aber Ziegen. Die Ziegen kommen in den Garten und die Schafe auf das Land dahinter.
Avalon71 - 11. Dez, 15:17
Viele freie Tage liegen vor mir. Unendlich viel Zeit. Zeit zum ausruhen, schlafen, lesen, weggehen, nichtstun, rumgammeln. Zeit für mich.
Avalon71 - 10. Dez, 16:28
... es wäre schon morgen, die Nacht hinter mir. Nicht nochmal sich aufraffen müssen,nicht nochmal eine Nacht mit viel Arbeit.
Avalon71 - 9. Dez, 19:33
Es war kurz vor Mitternacht. Die Station unruhig, eine 93jährige lag im Aufenthaltsraum, gerade neu aufgenommen. Wie so oft kein Platz mehr. Sie sollte gleich noch in den OP. Ich arbeitet am Schreibtisch. Im Türrahmen stand auf einmal eine Frau. Vielleicht anfang 20, heruntergekommen, ein fordender Gesichtsausdruck. Ich fragte nach, was sie denn wollte. Einen Besuch machen, es wäre sehr dringend, eine fadenscheinige Erklärung folgte. Ganz sicher nicht mehr heute, sagte ich, haben sie mal auf die Uhr geschaut? Kommen sie morgen wieder vorbei. Sie fing an mit mir zu diskutieren, wurde lauter, pampig. Ich dann bestimmender, beendete die Diskussion. SIe ging, dachte ich jedenfalls. Kurz danach hörte ich Stimmen aus dem Aufenthaltsraum. Da sah ich sie näher, glasige Augen, Narben an Hals und Händen. Was suchte sie, Medikamente, Geld? Sie beschimpfte mich, wurde laut und unverschämt, wie konnte ich so unfreundlich sein. Und dann herausfordernd, mit blankem Hass in den Augen, was ich tun würde wenn sie jetzt nicht geht? Dann rufe ich den Wachdienst, sagte ich, und sie gehen dann mit dem... Eine letzte Schimpftirade folgte und dann war sie verschwunden.
Avalon71 - 7. Dez, 16:29
Es ist 25 Jahre her, das ich diesen Tag mit Stiefeln, Süssigkeiten und ähnlichem verbinde. Für mich ist der heutige Tag der Geburtstag meines Vaters. Er wäre heute 66 Jahre geworden.
Avalon71 - 6. Dez, 19:43
Dieser Text ist nur dazu da meine Wut loszuwerden
Mein Arbeitgeber erzählt seinen Angestellten seit Monaten, das sie froh sein können einen Job zu haben und tariflich bezahlt zu werden. Ich kenne genug Menschen die arbeitslos sind aber ich weigere mich meine Arbeit als Privileg zu sehen. dafür leiste ich auch genug. Drei Schichten Vollzeit, meinen Job mache ich gut ( nein keine Selbstbeweihräucherung sondern fakt ) Engagement und auch nach so vielen Jahren immer noch Motivation. Da fällt nie ein Wort des Lobes an irgendwen, du hast bitte zu funktionieren und das wars. Achja, und schliesslich hast du einen Job und bekommst Geld.
Man hat Daumenschrauben angelegt, die so langsam immer enger gedreht werden. Die Arbeitszeiten werden immer schlechter, Personal wird abgebaut, der Arbeitsaufwand erhöht sich von Jahr zu Jahr, Lohnkürzungen. Wie kann ich das Maximum aus den Leuten rauspressen.
Eine neue Anweisung, keine Überstunden mehr. Das heisst umgesetzt, wenn jemand krank wird arbeitet man mit den noch vorhandenen Mitarbeitern. Die entweder die Arbeit schaffen oder halt nicht. Im selben Zuge predigt man die Qualitätssicherung. Heute durfte ich wieder einer Besprechung beiwohnen wo es genau darum ging. Niemand stellt sich die Frage wie sowas zu leisten ist, es wird vorrausgesetzt, punkt.
Eine Krankenschwester ist billiger als ein Arzt. Man überlegt welche Tätigkeiten man übertragen kann um Akademiker einsparen zu können. Das hat Pflege dann bitte auch noch zu leisten, weil, wir erinnern uns, wir dürfen dankbar sein eine Arbeit zu haben.
Es interessiert kein Schwein wo die Menschen bleiben, egal ob Patient oder Personal. Eine riesige Geldmaschine die unter dem immer weiter wachsendem Druck der Gesundheitsreformen dem Kollpas entgegenstrebt.
Die Gewinner dieses bitteren Spiels sind ganz andere, in keiner Branche sind die Umsätze höher als in der Medizin und allem was daran hängt. Eine Gesellschaft sieht zu wie sich die Bedingungen immer weiter Verschlechtern, auf Kosten kranker und alter Menschen. Wo werden wir ins 20 Jahren stehen? Die wieviel Klassenmedizin wird es dann geben und wer wird sich Gesundheit noch leisten können?
Was ist eine Gesellschaft wert in der du nicht älter als 30 Jahre sein darfst, maximal belastabr und gesund?
ich haben fertig, Danke
Avalon71 - 5. Dez, 20:05