Montag, 2. Oktober 2006

Beute

Avalon macht, was jede Frau gerne macht. Shoppen gehen. Nachdem sie jeden Konsumtempel der Stadt von innen gesehen hat tun ihre Füsse doll weh. Ihre Beute, ein Pullover, eine Wickeljacke und ein rattenscharfes Kleid.

Sonntag, 1. Oktober 2006

Sehnsucht

Die meisste Zeit lebe ich vor mich hin, dämme die Gedanken ein, lenke mich ab. Die meisste Zeit geht es gut, besser als ich es von mir kenne. Und dann sind da diese Momente, der Bauch krampft sich zusammen, auf der Brust ein Druck und die Tränen schiessen in meine Augen. So fühlt es sich dann an, alle anderen Gedanken sind fort und die Sehnsucht unendlich groß. Dann wünsch ich mir ihn hierher,sofort und gleich, er soll da sein, mich berühren, küssen, mit mir lachen und schweigen. Ich möchte ihn spüren, es treiben, seinen Worten zuhören, ihn zum lachen bringen. Blödsinn machen, die Welt vergessen, geben und nehmen.

Samstag, 30. September 2006

Schlaf

Es war dunkel als ich aufwachte. Seitlich am Fenster ein kleiner Streifen Licht. Im Schlafzimmer sind nur Umrisse zu erkennen. Unter der Decke fühle ich die Wärme, den Stoff der Decke. Den Geruch vom Schlaf in der Nase. Noch nicht ganz wach,, etwas benommen, immer noch müde, zu faul zum aufstehen. Auf dem Tisch neben dem Bett die Tasse mit Kaffee, inzwischen kalt. Am Nachmittag hatte ich mich hingelegt. Müde und doch rastlos, alles war zuviel, ich war zuviel. Selten kommt dann der Schlaf und vertreibt diese Stimmung, selten kann ich dann entfliehen, dahin wo das Denken aufhört und die Träume beginnen.

Freitag, 29. September 2006

Am Morgen

Ich hatte meinen zweiten Kaffee getrunken und war auf meiner morgendlichen Runde durchs www. Der messi war an und ich möchte die Leute darauf nicht mehr missen.

M: ey du da
M: ja du, du mit der Nase im Gesicht
A: was?
A: ich?
M: ja sie
M: ist ihnen schonmal aufgefallen das man mit dieser Nase schlecht hören kann?
A: hmm
A: wo sie es so sagen
M: ja, bitte lassen sie das überprüfen
M: vielleicht besteht da ein kleiner Mangel der mittels einer Trommelfellimplantation behoben werden kann
A: hmm
A: ich weiss nicht so recht
M: ja dann riecht es sich zwar nicht mehr so gut, aber vielleicht kann man da ja was mit dem Mund oder den Augen machen
A: weia
A: ob das so gut ist bezweifle ich stark
M: ich auch ;-)
A: sie sind gemein
M: nein niemals
A: dann sind sie Vertreter für Trommelfellimplantate?
M: nein
A. nein?
M: ich bin ein übermüdeter Bäckergeselle der manchmal nur Scheisse im Hirn hat
A: lol
A: ich mag sie trotzdem
M: wie sagt man hier
M: ick mag se oooch

Donnerstag, 28. September 2006

Ein Tag

Wir waren mit dem Auto unterwegs. Kleine Straßen, viele Wiesen, zwischendrin Wald. Ein Waldweg, abgeschieden, dort hat er dann gehalten. Wir haben nicht viel geredet, die Zeit war eine andere. Auf der Suche nach einem Platz wo wir ungestört waren. Wo es die Möglichkeit gab allein zu sein. Er die Angst im Nacken, das ihn irgendwer sieht, sieht mit mir. Momente wo wir kaum redeten, Momente wo anderes wichtig war. Der Regen trommelte aufs Autodach, die Scheiben waren beschlagen, die Zeit stand still.
Später, seine Augen, wo ich sein schlechtes Gewissen sah, schuldbewusst, kämpfend mit all dem, was ich nur erahnen konnte. Er einsilbig, gehetzt und ruhelos. Ich bekam Angst im Auto, er fuhr viel zu schnell, sagte aber nichts. Als ich aus dem Auto stieg habe ich ihn nicht geküsst, nicht viel gesagt, ihn kurz berührt. Sein Gesicht, seine Hand, den Druck seiner gespürt, losgelassen und nicht zurückgeschaut.

Dienstag, 26. September 2006

Hase

Gestern kam eine mail, Hase meld dich doch mal wieder, hab so lange nichts von dir gehört. Der einzige Mensch auf dieser Welt, der mich Hase nennen darf . Dann habe ich überlegt was ich schon alles war. Hübsche, Kleine, Hexe, Geliebte, Schöne, Zicke, Baby, Süsse. Bis jetzt kam noch niemand auf die Idee Schatz, Liebling oder ähnliches zu sagen, worüber ich sehr dankbar bin. Ich bin gespannt was Mann sich noch in Zukunft einfallen lässt, vorallendingen weil ich selbst eher unkreativ bin und sich es meißt auf Süsser beschränkt.

Sonntag, 24. September 2006

Meine alten Damen

Die Älteste von ihnen ist inzwischen fast achtzig, sie wird immer kleiner, schrumpelt. Hören tut sie gar nicht mehr gut, aber wehe du sprichst sie darauf an, sie hört nämlich noch sehr gut!!! Als Fünfjährige wollte ich so leben wie sie. Ohne Mann, selbstständig und mit den vielen Büchern. Noch heute ist es so, dass sie bis Nachts um drei oder vier liest und dann den halben Vormittag verschläft. Sie raucht immer noch ihre Packung am Tag, Husten hin oder her.

Die Zweite, das Sandwichkind. Ich kenne kaum einen Menschen der so exzentrisch ist wie sie. Sie lebt in ihrer eigenen Welt und kann auch nicht auf diese Welt, in der wir leben, drauf zu gehen. Ein Leben in der Vergangenheit, mit Erinnerungen und Geschichten. Ihr Mann und sie, die sich perfekt ergänzten. Besuche, vor denen mir immer graute. Inzwischen versuche ich es so stehen zu lassen und kann auch über Dinge lächeln. " Kind, wie heisst das nochmal? Feuerventura? " Sie hat ihren ganz eigenen Kopf und hat in den letzten Jahren einige Schritte auf das Jetzt und Hier zugehen können.

Die Jüngste,meine Mama. Immer für Andere da, selten an sich selbst gedacht. Ein Leben mit viel Arbeit. Sie hat sich vieles anders gewünscht, erhofft. Auch heute noch hat sie Tränen in den Augen wenn sie von meinem Vater spricht. All das, was sie zusammen noch erleben wollten, was sie sich vorgenommen hatten. Wie alleine sie sich heute oft fühlt. Ihre Augen strahlen wenn ich zu Besuch komme, die selben Augen wie meine, ihr einziges Erbe an mich. Heute frage ich mich, wie sie das alles früher schaffen konnte, sechs Tage die Woche gearbeitet, die Familie, der Haushalt, das wenige Geld, das wir hatten. Sie war nie unzufrieden oder hat sich beschwert, wenn sie es getan hat, dann nie das wir Kids es gemerkt hätten.

Ich lieb sie alle drei, mit ihren Schrullen und Eigenheiten, mit dem was sie ausmacht, was sie mir bedeuten.

Samstag, 23. September 2006

Herbstanfang

Der Wein im Garten wird rot. Ein blauer Himmel, Sonne. Es ist still, nur ab und an das Geräusch eines WIndspiels von irgendwoher. Die Sonne wandert um die Hausecke. Es wird kälter, Gänsehaut. Ich schließe das Fenster. Die Stille wird greifbar, Traurigkeit, die gut versteckt immer noch da ist. Ich wünsche mir einen Herbst mit Sonnenstrahlen im Bauch, mit weniger Unrast und Gedanken. Im Kopf das Ende eines Gedichts

und ein Sommer
der viel zu cool war.

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