Die Nacht ist lang, viel zu lang. Zeit die Gedanken wandern zu lassen. Gedanken die den ganzen Tag über trüb waren. Ein Gefühl der Einsamkeit, des nicht geliebt werdens. Ich sitze am Fenster, rauche, der Regen trommelt auf das Metalldach gegenüber und die Selbstzweifel sind allgegenwärtig. Ich könnte jetzt so vieles schreiben, über all das was die letzten Nächte passiert ist. Über jeden einzelnen Patieten. Den jungen Mann mit schweren Messerstichverletzungen und unklarer Identität, der 90jährigen, die die ganze Nacht schreit. Dem Mann, dem sie die Hand auf den Bauch genähnt haben. Und allen anderen die noch da sind. Aber beschäftigen tut mich keiner von ihnen. Das dumpfe Gefühl im Bauch bleibt. Es zieht sich zusammen und will nicht fortgehen. Irgendwann in dieser Nacht schicke ich eine sims ab, eine sims, die ich mir fast ein Jahr lang verkniffen habe. Das hätte ich auch weiterhin machen sollen, aber der Kopf wollte nicht hören. Wenn meine mießen Gefühle mich leiten, kommt selten etwas Gutes dabei heraus. Immer mal wieder der Blick aufs Display. Egal wie unsinnig es ist, dort Nachts um halb vier drauf zu schauen. Und wenn ich ehrlich mit mir selber bin, will ich auch keine Antwort. Es ist meisstens ein Fehler, Dinge nicht auf sich beruhen zu lassen. Aber bekanntlich macht man ja Fehler so lange, bis man sie perfekt beherrscht.