Arbeitstag
Ein Arbeitstag der geprägt war von sehr viel Arbeit. Kleine Randerscheinungen die ärgern. Der blaublütige Doc, der immer meint wir wären alle grenzdebil und nur er hat die Weisheit mit Löffeln gefressen. Irgendwann, wenn bei seiner Altersangabe auch eine 3 vorne steht, wird er hoffentlich begreifen, das ein akademischer Titel nicht alles ist. Die besondere Sorte MTAs in diesem Haus, die sich sehr oft, wie auch heute, das Recht rausnehmen Krankenschwestern anzubrüllen. Meine Kollegin, die Tränen in den Augen hatte. Patienten, die unzufrieden sind aber nicht artikulieren können wieso. Eine aufgebrachte Mutter eines Teenagers, die in der Verwaltung tätig ist und meinte es wären untragbare Zustände, weil ihr Kind in einem 4Bettzimmer liegt und das nicht zumutbar wäre. Nachdem ich gegen halb neun den fünften Zugang des Nachmittages aufgenommen hatte, wir unmengen an Blut in den OP getragen hatte, wo um das überleben einer 85 jährigen Patientin gekämpft wurde und ich nicht mehr genau wusste was ich den ganzen Tag eigentlich getrieben habe, stellte sich mir mal wieder die Frage in was für einer Welt viele leben und was sie glauben was Krankenschwestern eigentlich den ganzen Tag so machen. Ausser stricken, Kaffee trinken und rauchen vermutlich nicht viel.
Avalon71 - 25. Jul, 22:05
Immer, wenn ich im Krankenhaus bin, begegnen mir nur selten nette Krankenschwestern. Leider. Dann wünschte ich mir in dem Moment, selbst eine zu sein, damit ich einigen Menschen, deren schreckliche Ängste und Einsamkeit ich spüre, einfach mit Liebe überschütten kann. Oft aber versetze ich mich dann in die Haut einer Krankenschwester hinein. Dem Stress, dem sie ausgeliefert sind und ich weiß, dass man vielleicht nicht immer mit offenem, wundem Herzen rumlaufen darf, weil man sonst nicht "funktioniert".
Wie ist es bei Dir? Schaffst Du Beides? Liebevoll zu sein und dennoch zu funktionieren? Ich sehe das aus anderen Augen. Aus den Augen einer Person, die eben leider viel mit Krankenhäusern im Leben zu tun hatte und nur wenigen im Personal begegnet ist, die für mich die soziale und emotionale Kompetenz hatten, sich wirklich als Sozial-Dienstleistende zu betrachten.
Noch letztens hatte ich die Begegnung mit einem jener "Ärzte", die noch die 30 nicht erreicht hatten und meinten, schon alles zu wissen und mit der Oberärztin konkurrieren zu können. Ich habe ihn böse ignoriert und gesagt: "Ich glaube, ich frage lieber einmal Ihre Kollegin". Das hat er mir nie verziehen.
Mein Beitrag war jetzt etwas chaotisch... Tut mir Leid. :(