Großereignisse werfen ihre Schatten vorraus

Diese Woche findet in Familie Avalon ein großer Geburtstag statt. Das Großereigniss wird seit Wochen minitiös geplant. Sieben bis sechszehn mal wurde sich umentschieden was den Ablauf betrifft. Meine alten Damen haben sich gestritten, diskutiert und Schlachtpläne entworfen. Als ich letztens mit Mama Avalon in der Rehaklinik telefonierte bekam sie fast einen Herzkasper als ich ihr erzählte, das auf meiner Einladung eine andere Uhrzeit stand wie geplant war. Meiner Schwester wurde befohlen zwei Tage Urlaub zunehmen und ihr Aufgaben zugewiesen. Vorgestern rief sie mich an, fast hysterisch, weil der Zeitplan vorsieht, das sie Sekt ausschenkt zur selben Zeit wie ihr Freund am Bahnhof ankommt. Ich werde diesen Part übernehmen, das es zu keiner Beziehungskrise kommt. Sonntag wurde ich von Mama Avalon anrufen und darauf hingewiesen das ich am Mittwoch, also heute, nicht vergesse das Geburtstagskind anzurufen. Dummerweise habe ich das nicht gleich morgens gemacht. Im Laufe des Nachmittags wurde fünfmal auf meinem Festnetzanschluß angerufen um mich zu erinnern. Als meine Schwester am Nachmittag von der Arbeit kam, wurde sie genötigt noch zusätzlich auf meinem Handtelefon anzurufen. Nach diesem Telefonterror habe ich dann das Gebutstagskind angewählt. Das Gespräch dauerte etwa zwei Minuten weil zu genau der Zeit der Pfarrer da war und man den schliesslich nicht warten lassen kann. Der letzte Akt des Dramas findet am Freitag statt. Freitagnacht wenn ich nach Hause fahre, die Feierlichkeiten beendet sind, werde ich allen Göttinnen und Göttern danken und nicht nachrechnen wann das nächste Großereigniss stattfindet

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