Flucht
Das Schlafzimmer ist kalt. Der Körper warm, nur über die Arme ab und an ein Schauer. Ich hatte mich wieder hingelegt, gelesen, die Welt ausgesperrt. Über mir der Klang von Musik die ich nicht kenne. Im Buch gefangen das alle anderen Gedanken nicht zulässt. Geschichten aus einer anderen Welt um der eigenen zu entfliehen. Irgendwann spüre ich die Gänsehaut auf meinen Armen, die kalten Füsse. Das Buch zur Seite legen, sich tief unter der Decke vergraben. Ans Fenster klatscht immer noch der Regen. Mein Körper zusammengerollt, der Magen knurrt. Aber das bedeutet aufstehen, besser ihn ignorieren. Den Kopf leerhalten, die Augen schliessen, konzentriert darauf den Körper warm zu halten. Das Bewußtsein ist da, irgendwann aufstehen zu müssen. Einen Anruf erledigen, essen, waschen und anziehen. Hinauszögern so lange es geht und das Wissen, daß mir solche Fluchten nicht gut tun.
Avalon71 - 7. Okt, 15:39
Lg,
Mel