Montag, 11. Juni 2007

Von Perfektion, Hochzeiten und dem ganz eigenen Wahnsinn

Perfektion ist etwas was mich neidisch werden lässt, etwas was ich bewundere, respektiere, auch wegen meinem eigenen Chaos, meiner Unfähigkeit besser Strukturen zu setzen. Und gleichzeitig ist Perfektion etwas, das mich masslos abstösst. Die Kleinlichkeit dahinter, die Verkrampftheit, die Unflexibilität. Solange es nicht mein Leben streift und ich nicht davon betroffen bin, ist es egal. Gedanken mache ich mir, wenn DInge an mich herangetragen werden die Perfektion von mir verlangen, die ich weder geben kann noch will. Wo mir Vorschriften gemacht werden, die mir zuwider sind, die ich weder verstehe, noch verstehen will. Wovon schreibe ich eigentlich genau.... die Hochzeit einer Freundin, wo alles ausser der Kleiderordnung feststeht. Ich warte täglich, das solch eine Anordnung auch noch kommt. Für Standesamt wie kirchliche Trauung gilt : kein Reis, Konfetti oder ähnliches werfen. Weder das Brautpaar noch die Umgebung um es, dürfen in irgendeiner Form anders aussehen, die Frisur ruinieren ( durch 3 Reiskörner ) . Es dürfen nach dem Standesamt keine Anspielungen auf ihren Job erfolgen ( Krankenschwester ) . Niemand der Kollegen darf irgendetwas tun, was nicht unter den Oberbegriff Prinzessinnenromantik fällt. Zum Fest ansich gibt es einen Koordinator an den sich jeder zu wenden hat, um irgendwelchen dämlichen Spiele anzumelden. EIne andere Koordinatorin ( Hochzeitszeitung ) hat das Layout festgelegt, Zeilenanzahl, Fotoansicht und Grösse. SIe hat ebenfalls den Posten der Chefredakteurin und ist für die Zensur zuständig. Das Brautpaar wünscht sich Geld, auf gar keinen Fall irgendwas anderes, Geschenke sind untersagt. Einen Polterabend gibt es nicht, es wurde strengstens untersagt irgendetwas zu schmeissen was weggekehrt werden muss. Und so geht die Liste noch lange weiter....

Frau Avalon findet Hochzeiten nie besonders prickelnd, sie kann sich an eine einzige erinnern, die wunderschön war. Ein großes Gartenfest, mit Grillen, Flaschenbier, Musik und gutgelaunten Menschen. Die schlimmste war eindeutig die, wo sie auf ein eigens angekarrtes fünfstöckiges Podium klettern musste zum Gruppenfoto...
Romantik ist für jeden Menschen ein wenig anders. Für Frau Avalon hat eine oben beschriebene Hochzeit rein gar nichts romantisches. Ihr fallen tausende Möglichkeiten ein um Liebe zu zeigen, zu geben, und wenn es einem wichtig ist auch eine große Hochzeit zu feiern. Sie graust es vor einem Wochenende Ende Juni, wo sie sich fragen wird, was Menschen alles veranstalten um sich das Jawort zu geben.

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