Donnerstag, 5. April 2007

Morgens

Wenn ich vom Nachtdienst nach Hause fahre sehe ich ihn. Jeden Morgen kurz vor halb sieben dreht er seine Runde. Dank zweijähriger Dauerbaustelle umfahre ich den Block und sehe ihn dann das zweite Mal. Als Langschläferin und Morgenmuffel habe ich nie verstanden wie ein Mensch sich das antun kann so früh durch die Gegend zu traben. Inzwischen verstehe ich ihn viel besser. Wenn ich kann, laufe ich am liebsten am Morgen. Nach dem Nachtdienst wenn es noch richtig kalt ist, kaum jemand unterwegs und die Luft gigantisch. Auch noch im laufe des Vormittags ist es schön. Frau Avalon sieht immer wieder langsam bekannte Gesichter. Der Mann mittleren Alters, der im pinkfarbenen Jogginganzug und Handgewichten seine Runde dreht. Die beiden Rentner mit Walkingstöcken und selben Outfit, heute konnten sie sich nicht über die Strecke einigen und haben dann getrennte Wege genommen. Menschen, die ihre Hunde ausführen, rennende Frauen, denen ich nur bewundernd hinterherschauen kann. Morgens, die schönste Zeit des Tages, wenn ich merke, das mein Kreislauf viel besser in Schwung kommt, drei Tassen Kaffee weniger reichen, verschwitzt nach Hause komme und diese vielen netten Glückshormone ihr Werk tun.

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